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U CAN TOUCH THIS: TABLETS IN DER ENTW. PSYCHOLOGIE

11.07.2016

Semmelmann1 Tablets sind überall in unserem Alltag und dem unserer Kinder zu finden. Doch können wir diese Geräte auch nutzen, um entwicklungspsychologische Daten aufzuzeichnen? Eine neue Studie der Entwicklungsneuropsychologie zeigt: Ja, bereits ab einem Alter von zwei Jahren können sie als Instrument eingesetzt werden.
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Tablets sind überall in unserem Alltag und dem unserer Kinder zu finden. Doch können wir diese Geräte auch nutzen, um entwicklungspsychologische Daten aufzuzeichnen? Eine neue Studie der Entwicklungsneuropsychologie zeigt: Ja, bereits ab einem Alter von zwei Jahren können sie als Instrument eingesetzt werden.

 

Inzwischen sind sie überall: Geräte mit Touchscreens. Über die letzten Jahre haben sie ihren Weg in unsere Haushalte und Hände gefunden. Doch können diese Geräte auch in der Entwicklungspsychologie erfolgreich eingesetzt werden? Mit der Studie „U Can Touch This: How Tablets Can Be Used to Study Cognitive Development“ (Semmelmann et al., 2016) hat die Arbeitsgruppe Entwicklungsneuropsychologie unter der Leitung von Prof. Dr. Sarah Weigelt diese Frage erforscht.
Die Arbeitsgruppe hat mit der Hilfe von Tablets sechs verschiedene Experimente mit Kindern von 1 bis 10 Jahren und Erwachsenen durchgeführt. Es handelte sich um Sortier- und Gedächtnisaufgaben, eine visuelle Suchaufgabe, ein Extinktionslernparadigma und eine Reaktionszeitaufgabe. Das Ergebnis - analysiert anhand von Parametern wie Tableterfahrung, Datenvollständigkeit, Richtigkeit der Antworten und Schnelligkeit der Interaktion - ist, dass bereits im Alter von zwei Jahren Kinder im Stande sind mit Tablets umzugehen und psychologische Paradigmen verlässlich zu bearbeiten.
Diese Erkenntnis hat einen großen Nutzen für die Entwicklungspsychologie: Tablets können sehr einfach eingesetzt werden, generieren computer-gestützte Daten, Kindern macht die Technologie Spaß und auch die Option, über das Internet Studien durchzuführen, erweitert sich somit bis auf den Kreis von 2 bis 10-jährigen. Zusammengefasst ist mit der Studie eine sehr vielversprechende Methode etabliert worden, die Forschern mehr Möglichkeiten gibt, Daten von Kindern zu erheben - mit beiderseitigem Spaß.
Weitere Informationen: http://journal.frontiersin.org/article/10.3389/fpsyg.2016.01021/full